Das Objekt „Versponnen“ entstand zu einem Gemeinschaftsprojekt der Gruppe Kunstkollision. Das Thema war „Wandel und Bewegung“. Die einzelnen Künstler der Gruppe arbeiteten während 10 Tagen auf dem Zentrumsplatz Wettingen und die dort entstandenen Objekte wurden anschliessend im Kloster Wettingen ausgestellt.
Unsere Objektvorarbeit nahm ca. 1 Jahr in Anspruch und erfolgte im gemeinsamen Atelier in einer alten Garnfabrik in Untersiggenthal. Unser Objekt „Wandel und Bewegung“ hatte deshalb mit dem ehemals dort fabrizierten Faden zu tun, andererseits aber auch mit dem Zeitenwandel.
In der Fabrik sind heute viele Ateliers angesiedelt und die Fabrikation ruht schon lange. Wandel von Garn-Fabrikation zur Kunst-Fabrikation. Die einzigartige Umgebung, das Wasserschloss, bezogen wir mit ein, indem wir Ahornsamenkapseln auf dem Areal sammelten und als Bewegungselement auf die Fäden zogen. Wir stellten mit grünen Samenkapseln die Natur dar und mit blauen das fliessende Wasser von Limmat, Reuss und Aare. Daraus entstand ein Objekt, dass bei Wind und Sonne seinen ganz besonderen Reiz entfaltet. Die Ahornsamenkapseln drehen sich im Wind und die Sonne erzielt ein poetisches Schattenspiel. Im Licht beginnen einzelne Samenkapseln zu Flimmern und der Betrachter kann von der Längsseite in den Fluss der blauen Samenkapseln eintauchen.
Rudern zwei ein boot, der eine kundig der sterne, der andere kundig der stürme, wird der eine führn durch die sterne, wird der andere führn durch die stürme, und am ende, ganz am ende wird das meer in der Erinnerung blau sein
Reiner Kunze